Samstag, 22. Mai 2021

Die blaue Blume als Symbol der Romantik


Der Dichter und Naturschwärmer Novalis (1772 - 1801) in seinem Roman »Heinrich von Ofterdingen« die  »Blaue Blume« als ein Symbol der romantischen Poesie.

Die blaue Blume wurde zum Inbegriff der romantischen Sehnsucht und als solche schwärmerisch verehrt oder als Weltfremdheit verworfen. Eine eingehendere Rezeption des Romans erfolgte erst im 20. Jahrhundert, vor allem im Zuge des Symbolismus.

Genau diese innere Welt heißt es bei Heinrich von Ofterdingen aufzuschließen, um die "verborgene Herrlichkeit der sichtbaren Welt" erkennen zu können. Es beginnt mit einem Traum von einer blauen Blume, einem Erweckungserlebnis, welches einen Prozess, als Reise zum schöpferischen Ich auslöste. Es geht um das bekannte Motiv des Hinabsteigens in die eigene Seele, wo der Protagonist seinem eigentlichen Selbst begegnet und dieses auf wunderliche Weise, später in Form eines geschriebenen Buches in einer Höhle vorfindet.

Auf seiner Reise nach Augsburg lernte er das Märchenhafte, Romantische und Poetische kennen und weiß zunehmend sein bisheriges kindliches Gefühl in eine künstlerische, verbale Form zu verpacken. Sein Potential zum Dichter kristallisiert sich zunehmend heraus und auch der Ton des Buches wird zunehmend allegorischer und märchenhafter. Erklärungen über die Kunst des Dichtertums verwandeln sich kontinuierlich in etwas intuitiv zugängliches, wodurch die Metaphorik weniger durch das Verstandesdenken, als vielmehr dem Gefühl erfahrbar wird.

Ein wunderschöner, bildgewaltiger, aber auch gefühlvoller und träumerischer Roman von Novalis, der leider kurze Zeit später schon verstarb.


Literatur:

Heinrich von Ofterdingen
Die blaue Blume
von Novalis